Am Freitag, den 21.02., fand in der Rheingauschule in Geisenheim eine Podiumsdiskussion der Q2 (Qualifikationsphase 2) zum Thema „Schule und Bildung – geht das ?!“ statt. Die CDU wurde dabei durch den Kreisvorsitzenden der Jungen Union im Rheingau-Taunus-Kreis, Lukas Brandscheid, vertreten. Brandscheid - selbst angehender Lehrer - diskutierte auf dem prominent besetzten Podium mit den Generalsekretären von SPD und FDP Christoph Degen MdL (SPD), Moritz Promny MdL (FDP), Elisabeth Kula MdL (DIE LINKE, Bildungspolitische Sprecherin), Daniel Mey MdL (Bündnis 90/ Die Grünen, Bildungspolitischer Sprecher) und Marcel Kalif (Landesschülervertretung Hessen) und war auch als Vertreter für die CDU-Abgeordneten im Hessischen Landtag anwesend.

In seiner kurzen Vorstellung verwies Brandscheid darauf, dass das Hessische Schulsystem grundsätzlich sehr stark sei. Die differenzierte Schullandschaft biete optimale Möglichkeiten für alle Kinder und Jugendlichen, individuell und optimal gefördert zu werden. Gleichzeitig forderte er jedoch, die Schulen wesentlich schneller zu digitalisieren: „Wir brauchen in unseren Schulen eine digitale Lernumgebung für alle – es kann nicht sein, dass die Schulen technisch 20 Jahre hinterherhinken und wir immer noch mit Kreide und Schwamm arbeiten.“

Die Schüler der Rheingauschule haben die Diskussion in drei Themengebiete gegliedert. Jeweils zwei Experten aus dem ausrichtenden PoWi-Kurs, die sich tiefergehend mit dem Thema befasst haben, trugen einen kurzen Standpunkt vor und stellten diesen zur Diskussion.

Der erste Themenblock beschäftigte sich mit dem Thema Bildungsgerechtigkeit. Kula und Degen kritisierten die Ungerechtigkeit des dreigliedrigen Schulsystems, da Kinder aus bildungsschwächeren Familien bereits nach der vierten Klasse aussortiert würden und keine Chance auf sozialen Aufstieg hätten. Brandscheid und Promny legten den Fokus auf die Individualität des einzelnen Schülers: „Wir haben heute die besten Möglichkeiten, einen hochqualifizierenden Bildungsabschluss zu erlangen, die es jemals gab. Entscheidend ist die Permeabilität unseres Schulsystems: Jeder hat die Chance, es im Zweifel von der Hauptschule in die Abiturprüfung zu schaffen. Dazu gehört jedoch auch der individuelle Wille, den der Staat allerdings nicht vorgeben kann“, so Brandscheid.

Von der Gerechtigkeit handelte auch der zweite Themenblock. Die diskutierenden Schüler-Experten kritisierten die immensen strukturellen und inhaltlichen Differenzen der Abiturprüfungen in den verschiedenen Bundesländern. Alle Podiumsteilnehmer waren sich einig, den Bildungsföderalismus zu erhalten. Brandscheid verwies auf die Beschlusslage der Jungen Union, die bundesweit einheitliche Abiturprüfungen in den Hauptfächern fordert, und ergänzte, dass dies ein guter Kompromiss sei, die Zuständigkeit der Länder einerseits zu erhalten und andererseits eine bessere Standardisierung herzustellen.

Im letzten Themenblock wurde die Schule im 21. Jahrhundert behandelt. „Schule muss demokratische und motivierte Generationen schaffen, die verantwortungsvoll mit den Gütern unserer Gesellschaft umgehen. Schule und Bildung müssen sich neuen Herausforderungen wie Digitalisierung stellen. Dies geht nur durch die Zusammenarbeit von Politik, Lehrern und Schülern“, so Brandscheid in der Debatte. Betont wurde von allen Rednern, dass Bildung die zukünftigen Generationen präge und sie deshalb einen hohen Stellenwert in der gesellschaftlichen Mitte haben müsse.

Durch seine jugendliche Art und den Schlagabtausch mit Marcel Kalif konnte Lukas Brandscheid einige Lacher und Szenenapplause verzeichnen in der sonst konzentrierten Atmosphäre. Zum Abschluss plädierte Brandscheid für das Engagement der Schüler in einer politischen Partei: „Habt den Mut, Euch politisch einzubringen. Politik ist kein Hexenwerk und der Austausch und die Debatte können auch Spaß machen. Wir haben ein breites Parteienspektrum in Deutschland, da sollte für jeden etwas dabei sein. Ihr seid in der Jungen Union alle herzlich willkommen, wenn ihr zu den anderen geht, belebt ihr immerhin das Geschäft, auch das ist wichtig – daher bringt Euch ein.“

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